Feuerwehrmuseum - Kayna
Deutschland - Sachsen-Anhalt
 Im Südosten des Burgenlandkreises, ca. 10 km von Zeitz entfernt, liegt der kleine Ort Kayna. Im Zentrum unterhalb der Kirche, gebaut auf den Resten der alten Friedhofsmauer, befindet sich in dem alten und doch so schönen Gerätehaus das Feuerwehrmuseum der Gemeinde. 
Vor einigen Jahren, als das neue Gerätehaus errichtet wurde und das alte zweckentfremdet genutzt werden sollte, waren es die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, die dafür sorgten, das dort ein Museum entstand.

Schon in den Jahren davor gab es in Kayna Kameradinnen und Kameraden, die sich dafür einsetzten, das alte Feuerlöschtechnik nicht so einfach veschrottet wurde und damit für alle Zeit verloren ging, sondern gesammelt und gepflegt wurde, um diese zu erhalten.
Nur so war es möglich dieses Museum entstehen zu lassen. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier die Geschichte des Feuerlöschwesens in dieser Region anschaulich dargestellt. Die Kameraden zeigen nicht nur die Ausstellungsstücke, sondern damit verbunden ist auch fast immer eine kleine Episode zu hören.
An der Vorderfront des alten Feuerwehrhauses befindet sich eine Tafel mit der Jahreszahl 1910. Welche die Errichtung des Gebäudes belegt. Dazu kommt noch die Jahreszahl 1967, welche belegt wann der Anbau errichtet wurde. Unter dieser befindet sich noch eine Tafel mit den Namen von Kameraden der Feuerwehr, die im ersten Weltkrieg fielen. Diese letzte Tafel durfte viele Jahre nicht sichtbar sein, so das sie unter einer Schicht Putz vesteckt wurde.
Vom Inneren des Gerätehauses kann man einen Blick in den Schlauchturm werfen, welcher zum trocknen der Schläuche und als Steigerturm genutzt wurde.

 

Zu den Prunkstücken des Museums gehören unter anderem zwei Handdruckkspritzen. Die erste eine Handgezogene Abprotzspritze der Firma "Bräunert" aus Bitterfeld aus dem Jahre 1895 der Feuerwehr Lobas und zum anderen einer Pferdegezogene Handdruckspritze der Firma "Jauck" aus Leipzig. Auf der einen Seite ist zu lesen, das es die 8019 Spritze war, die von dieser Firma gefertigt wurde. Auf der anderen ist zu lesen, das diese seit 1900 in Zettweil ihren Dienst versah.
Zur den größeren Ausstellungsstücken gehören auch einige Tragkraftspritzen und ein Tragkraftspritzenanhänger der Firma "Koebe". Dieser Anhänger verfügt sogar über einen elektrischen Anschluß, mit welchem die Innenraumheizung betrieben werden kann.


Im Museum befinden sich noch allerlei andere Gerätschaften zur Entwicklung des Feuerlöschwesens in der Region, angefangen von Feuerlöschern, Armaturen, Signaleinrichtungen bis hin zu Uniformen, die hier getragen wurden.
Eine Seltenheit bei der persönlichen Ausrüstung kann man fast übersehen. Es ist eine Bereitschaftstasche für Schlauchreparaturband mit Namen "Flick fix", die sich an einem Hakengurt aus Leder befindet.

Im ehemaligen Versammlungsraum der Feuerwehr wird einem anhand von Bildern weiteres zur Geschichte erzählt.

 Eine Besonderheit darf am Schluß nicht vergessen werden. Seit ca. 40 Jahren hat die Feuerwehr Kayna eine Partnerschaft mit der Feuerwehr in Revnice in der Nähe von Prag. Eine Seltenheit, denn die meisten Partnerschaften begannen meist in den 80' Jahren oder zu Zeiten der Wende. So blieb es in Kayna nicht bei einer Partnerschaft sondern es entstand eine zweite zur Feuerwehr in Vechtel. Als eine Art Symbol kann man noch heute beim alten Ford Löschfahrzeug die Aufschrift und das Wappen der Stadt Vechtel sehen.

Damit möchte ich meine Ausführungen beenden und kann einen Besuch des Museums, mit den Worten: "KLEIN aber FEIN", nur empfehlen.
Weitere Informationen und Auskünfte bei der

Feuerwehr in Kayna unter 034426-50618 oder
Herrn Seifert unter 034426-50070.
Text und Fotos © by C.Szkasko