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1600
- 1699 |
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1602 |
Deutschland |
Die Nürnberger Stadtratsprotokolle
berichten 1602 von Kaufverhandlungen mit Philipp Heinrich von Aschhausen
und seiner "Compagnia" , der der Stadt eine neuerfundene, in 14 Jahren
ausgearbeitete wunderbare Feuerspritze um 2000 Gulden angeboten hatte und
schliesslich auch um 600 Gulden verkaufte. Es sind dies die ersten Nachrichten
über eine grosse Spritze, die wirklich gebaut und an den Käufer
abgeliefert wurde. Die Stadt Nürnberg liess nach diesem Muster sofort
mehrere neue Spritzen in der Stadt anfertigen. |
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1608 |
Deutschland |
Der Nürnberger Brunnenmacher
Georg Rieger bietet 1608 dem Magistrat zu Hagenau seine Dienste als Spritzenbauer
an und erbietet sich, ein kleines hölzernes Modell samt eingehender
Beschreibung zu liefern, so dass der Stadtbaumeister danach selbst die
Spritzen in verschiedenen Grössen anfertigen lassen kann. |
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1609 |
Deutschland |
Graf Anton Günther
von Oldenburg geht 1609 auf die leider nicht mehr erhaltenen Vorschläge
eines Ungenannten, der ihm die Errichtung einer Feuerversicherungsanstalt
vorgeschlagen hatte, ein und lässtsich Gutachten darüber aufstellen. |
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1610 |
Deutschland |
Braunschweig kauft 1610
eine der ersten deutschen Handdruckspritzen von Spritzenmacher Georg Schnellen
in Nordhausen/Harz. |
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1614 |
Deutschland |
Als erstes Buch in deutscher
Sprache, in dem Zeitgenössige große Feuerspritzen in Bild und
Text eingehend vorgestellt werden, erscheint in Leipzig das "Theatrum machinarum"
von Heinrich Zeising. Es giebt dort 3 verschiedene Baumuster: auf Rädern,
auf einer Schleife und das zweizylindriche Pumpwerk allein als tragbare
Spritze. |
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1615 |
Deutschland |
In Frankfurt erscheint 1615
ein Buch des Ingenieurs Salomon de Caus, eines der ersten Konstrukteure
grosser Feuerspritzen, unter dem Titel "Die bewegenden Kräfte". Darin
ist eine einzylindrige Spritzeauf Schleife abgebildet und beschrieben. |
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1616 |
Deutschland |
In Pfortzheim erschien 1616
eine Sturm- und Feuerordnung. |
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1619 |
Deutschland |
In Durlach erschien 1619
eine Feuerordnung. |
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1620 |
Deutschland |
In der Deutschordenresidenz
Mergentheim erschien 1620 eine Feuerordnung. |
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1625 |
Deutschland |
In Hamburg wird 1625 ein
Brandausbruch zur "Haupt- und Staatsaktion" erklärt, der Feueralarm
durch Gewehrschüsse, Feuer- und Nachtwächterhörner, Pfeifen,
Trommeln und Geschrei in der ganzen Stadt verbreitet. In anderen städten
dienen auch Rasseln und Knarren als Alarminstrumente. |
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1625 |
Deutschland |
1625 Hamburg Grossbrand |
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1630 |
Deutschland |
In Breslau erschien 1630
eine verbesserte Feuerordnung. |
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1634 |
England |
In England lässt John
Bate 1634 eine Schrift "A Treatise on Art and Nature" erscheinen, in deren
Teil sieben verschiedene Typen zum Teil recht phantasievolle Feuerspritzen
beschreiben und abgebildet sind. Darunter ist eine mit Zweizylinderpumpwerk
und eine ohne Wasserkasten, die direkt ins Wasser oder über eine Gerinne
gesetzt werden sollte. |
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1641 |
Deutschland |
1641 Berlin Vorstädte
Stadtbrand Vorstädte (bis Ringmauer |
05.04. |
1622 |
Italien |
Vicenzo Viviani, geb. am
5.April 1622 in Florenz, erklärt 1643, warum das Heben des Wassers
mittels einer Saugpumpe auf etwa 9,5m begrenzt sei. Er hat sich als Schüler
von Torricelli (1608-1647) zum Mathematiker gebildet. |
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1635 |
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Nicht nur in Deutschland,
auch anderswo gab es damals schon Feuerspritzen. Bei dieser war der Arm
nur auf einer Seite befestigt. |
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1648 |
USA |
Peter Stuyvesant (1592-1673),
Sohn eines friesischen Pastors, seit 1647 von der holländischen Westindia-Companie
mit der Leitung der Kolonie Neu Amsterdam, dem heutigen New York, beauftragt,
erlässt 1648 das erste Feuergesetz der Stadt und ernennt vier Feuerwächter
mit der Befugnis, alle Feuerstellen und Kamine der Stadt zu prüfen. |
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1650 |
Deutschland |
Otto von Guericke, Bürgermeister
der Stadt Magdeburg, lässt sich 1650 aus einer messingenen Handspritze
eine einfache Saugluftpumpe fertigen, mittels deren er - zum Nachweis des
luftleeren Raumes - Wasser aus einem allseits verschlossenen Fasse herauszupumpen
versucht. |
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1655 |
Deutschland |
1655 machte in Nürnberg
der Zirkelschmied und Mechaniker Hans Hautsch, ein bedeutender Kopf, der
die grossen Feuerspritzen zuerst mit Windkessel versah, als erster für
seine Erfindung in Wort und Bild und bis ins Ausland hinaus Reklame. Sie
hat aber keine Räder nur Kufen. Als sie vorgeführt wurde waren
28 Mann notwendig. (Mundstück 25,4mm , Stärke 80 bis 100 Fuss
[25-30m]). Am 1.Mai des Jahres führte er die Spritze vor. |
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1658 |
Japan |
In der japanischen Hauptstadt
Edo -heute Tokio- wird 1658 nach 3 verheerende Grossfeuern im Vorjahr,
die 100000 Tote zur Folge hatten, vom herrschenden Tokugawa-Shogun aus
dessen Palastwachen eine Krieger-Feuerwehr von 520 Mann gebildet. |
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1660 |
Deutschland |
In der Residenzstädte
Berlin und Köln erschien 1660 eine Feuerordnung. |
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1661 |
Deutschland |
Handdruckspritze des Hans
Hautsch, Nach: Maschinenbuch von G.A.Böckler |
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1663 |
Deutschland |
Joseph Furttenbach, Artillerieoffizier
und technischer Militärschriftsteller in Ulm, lässt 1663 in Augsburg
sein Hauptwerk "Mannhafter Kunstspiegel" drucken. Im 10.Kapitel spricht
er übers Feuerlöschen. Nach einem "Discurs über die grossen
Feuerspritzen", womit die Wenderohrspritzen gemeint sind, wie sie Hautsch
in Nürnberg baut und deren Strahl die Mauern nur von aussen trifft,
emphiehlt und bescheibt er eine kleine, von 4 Mann in jedes Haus zum Innenangriff
tragbare Handdruckspritze, die sich besonders für den Selbstschutz
der Bürger und Nachbarschaftshilfe eignet. |
02.09. |
1666 |
England |
Am Sonntag den 2.September
1666 gegen 1 Uhr morgens begann der Londoner Grossbrand "The great Fire",
wo in den 5 Tagen, wo der brannt wütete, insgesamt 13200 Häuser
und 90 Kirchen vernichtet wurden. Es gab aber zum Glück nur 6 Tote.
Zu dieser Zeit gab es in
London weder Feuerspritzen noch Feuerwehrmänner.
Es enstand im Hause eines
Bäckers, in der Pudding Lane, in der Nähe des Tower. An das Ereignis
erinnert noch heute das 1671 errichtete Mahnmal bei der Börse. Eines
vonviele Begebenheiten war, das beim Sprengen eines Hauses mit Pulver in
einem grossen Umkreis das Feuer erlosch.
Ein großes Problem
war damals die Wasserversorgung. So wude bei dem Brand das Strassenpflaster
herausgerissen um an die Wasserleitungen in ca. 1 Meter Tiefe zu kommen.
Diese wurden dann angebohrt um an das Wasser zu kommen. Jedoch hatte dies
zur Folge das der Wasserdruck sich so weit veringerte, das fast kein Wasser
mehr aus der Leitung kam. |
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1670 |
England |
In der Folge des Brandes
1666 in London wurde das Netz der Wasserversorgung überarbeitet und
Pumpwerke errichtet. Als Neuerung wurden die Wasserleitungen in des Strassen
mit Pfropfen versehen, die aus dem Straßenpflaster ragten um besser
an die Wasserleitung zu gelangen.
Diese Pfropfen könne
man recht als Vorgänger der Hydranten bezeichnen. |
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1672 |
Niederlande |
Um 1672 entwickelte Jan
v.d. Heyden den Druckschlauch. Er bestand damals aus Leder und war vernietet.
15 Meter genieteter Lederschlauch wog ca. 1 Zentner und das ohne Wasser. |
21.01. |
1673 |
Niederlande |
Am 12.Januar 1673 kamen
die von J.v.d.Heyden erfundenen Schläuche bei einem Brand in Amsterdam
erstmals zu Verwendung. Die Schläuche waren durch Schlauchverschraubungen
"Holländer" miteinander verbunden. Später wurde Jan van der Heyden
zum Direktor des Löschwesens in Amsterdam ernannt. |
30.11. |
1676 |
Deutschland |
Die erste eigendliche Versicherungsanstalt
wird am 30.November 1676 mit der Einrichtung der Hamburger "General-Feuer-Ordnungs-Kasse"
geschaffen, die heute noch besteht. Sie versicherte bis zu einer Höhe
von 15000 Courant-Mark. |
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1677 |
Deutschland |
1677 gab es in Deutschland
die ersten Schlauchspritzen. Die Hamburger Stadtkämmerei kauft dem
städtischen Leuchtinspektor Caspar Hasse 2 "Schlangensprützen)
um 800 Reichsthaler ab. Hasse, von Beruf Bildschnitzer, nebenbei ein tüchtiger
Mechaniker, beschäftigt sich mit der Fertigung und Verbesserung der
1672 von J.v.d.Heyden erfundenen Schlauchspritzen. Wegen des grossen Erfolges
darf er 1680 für jedes Hamburger Kirchspiel eine "Schlangensprütze"
liefern. |
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1677 |
Niederlande |
Die Brüder van der
Hayden erhalten von dem holländischen Generalstaaten ein Privileg
(Patent) auf ihre Erfindung der Feuerlöschschläuche und richten
eine Fabrik für Feuerspritzen ein, die bis zum Jahre 1868 existierte.
Dies ist vermutlich auch
die erste Abbildung wo eine Schlauchverbindung abgebildet ist. |
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1680 |
Deutschland |
Der Rat der Stadt Braunschweig
lässt sich 1680 von einem Magdeburger Feuerspritzenmacher eine Spritze
vorführen, die 4 Zylinder, Windkessel und eine 60 Schuh lange "Schlange"
aufweist. Der Kauf kommt 1684 zustande. |
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1684 |
Deutschland |
Im Herbst des Jahres 1684
lässt Kurfürst Georg III. von Sachsen durch den Vice-Oberlandbaumeister
Heinrich Schramm in Holland eine "grosse Schlangen-Brandspritze nebst dem
nahezu gehörigen Canal" kaufen und nach Dresden bringen. Sie war für
den schutz des Schlosses vorgesehen und beim grossen Brand der Dresdner
Altstadt am 6.August 1685 im Einsatz. |
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1684 |
Frankreich |
M. Perrault gibt in Paris
1684 die 10 Bücher des Vitruvius über die Architektur heraus
und fügt dem Werk u.a. eine kritische Rekonstruktion der "machina
ctesibica" bei. |
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1685 |
Deutschland |
Der Kurfürst von Sachsen
ordnet am 19.Februar 1685 die Auswahl der Bedienungsmannschaft für
seine im Vorjahr in Holland gekaufte Feuerspritze mit ledernen Schlauchleitungen
an. Als Lederfachleute werden am 16.Juli 4 Sattler, 5 Beutler und 4 Schuhmacher
zum Spritzendienst am Dresdner Hof kommandiert. |
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1685 |
Österreich |
Die Stadt Wien stellt 1685
zur "Dirigierung und Regierung" der stadteignen Feuerspritzen vier Feuerknechte
mit 2 Gulden Wochenlohn ein, die Tag und Nacht bei Bränden als Stamm-Mannschaft
eingreifen sollen. Damit hat Wien den ersten ständigen Feuerwehrdienst
mit besoldetem Personal und jederzeit einsatzbereiten Löschgeräten. |
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1685 |
Deutschland |
In Mgdeburg wurde im Februar
1685 die dritte deutsche Brandkasse "General-Feuer-Cassa" gegründet. |
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1689 |
Deutschland |
Denis Papin erfindet 1689
die Zentrifugalpumpe, ursprünglich Hessische Pumpe ganannt. Das Laufrad
hat in der Urform nur einen Doppelflügel. Die Maschiene wurde als
bald durch Anwendung mehrerer Flügel verbessert. |
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1690 |
Deutschland |
Michael Kurtz der Jüngere,
Zinn- und Glockengiesser und städtischer Spritzenmeister in Reutlingen,
gründet 1690 eine Werkstatt für Glockenguss und Spritzenbau.
Unter seinem Sohn Johannes, der in Belgien, Holland, Frankreich und Spanien
die Spritzenmacher- und Glockengiesserkunst gründlich erlernt, nimmt
die Werkstatt einen rauschenden Aufschwung. |
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1690 |
Niederlande |
In Amsterdam erscheint 1690
das berühmte Buch von Jan van der Heyden über die Schlauchspritzen,
in dem die zeitgenössischen Löschgeräte, die Erfindung der
Druck- und Zubringerschläuche durch den Autor sowie die Löscherfolge
der neuen "Schlangenspritzen" seit 1673 eingehend dargestellt werden. |
05.03. |
1691 |
Deutschland |
Am 5.März 1691 stiften
25 holsteinische Grundbesitzer eine "Brand- und Schiessgilde" mit dem Zweck
des Brandversicherungsschutzes, aus der später die Schleswig-Holsteinische
Brandgilde in Kiel hervorgeht. |
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1691 |
Deutschland |
Das Spinnen des Asbestes
und die Verarbeitung zu unbrennbaren Laken wird durch J.Ciampini 1691 wieder
bekannt gemacht. |
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1692 |
England |
Im Londoner Bezirk St.Martin
in the Fields beginnen die Herren Hadley, Simpkin und Lott 1692 mit der
Fertigung von ledernen Löscheimern. |
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1694 |
England |
In England wird 1694 die
erste Feuerversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit gegründet:
die Amicable Contributors for Insurance from Loss by Fire, genennt "Hand
in Hand" nach ihrem Abzeichen. |
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1697 |
Deutschland |
Der Chemiker und Mediziner
Georg Ernst Stahl aus Ansbach beschäftigt sich 1697 mit der Theorie
der Verbrennungsvorgänge, verfasst eine Schrift "Experimenta etc.
chymicae et physicae" und ordnet den aus der alchimistischen Scheidekunsd
übernommenen Begriff "Phlogiston" (Brennstoff) in das System seine
Verbrennungstheorie ein. |
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1699 |
Frankreich |
Die Parieser kauften 1699
in Strassburg ihre erste Schlauchspritze. |
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