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1920
- 1929 |
13.06. |
1920 |
Deutschland |
Der RdF beschließt
am 13.Juni 1920 in Eisenach auf Antrag von Brandmeister Kaiser Hannover
die Einsetzung eines "Ausschußes für Normungen" mit 5 Mitgliedern.
Deren Wahl erfolgt in der Mitgliederversammlung, ob man wird Branddirektor
Stein Magdeburg. 1921 geht dieser RdF-Normenausschuß in einen Fachausschuß
im Normenausschuß der deutschen Industrie über.
Auf Antrag von
Brandmeister Kaiser aus Hannover wurde am 13. Juni 1920 auf einer Tagung
in Eisenach/Thüringen beschlossen, den Reichsverein Deutscher Feuerwehringenieure
aufzulösen. Er wurde in den Fach-Normenausschuß im Normenausschuß
der deutschen Industrie mit fünf Mitgliedern eingesetzt. Deren Obmann
wurde Branddirektor Stein aus Magdeburg. |
26.09. |
1921 |
Deutschland |
Der Fachausschuss für
Normung der Feuerwehrgeräte im Normenausschuss der Industrie legt
am 26. September 1921 in Berlin die ersten Entwürfe von Feuerwehrnormblättern
fest und beschließt deren Veröffentlichung in den Fachorganen.
Es wurden vier Ausschüsse
gegründet, und wie folgt eingeteilt:
A = Handdruckspritzen und
Motorspritzen unter Kaiser, Hannover und Baur, Bremen,
B = Kleingeräte,
C = Schläuche und Armaturen
unter Dr. Kreis, Spandau,
D = Mechanische Leitern,
Bekleidung und Ausrüstung unter Düwer, Dresden. |
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1921 |
Deutschland |
Der Preußische Feuerwehrbeirat
bittet 1921 den Reichspostminister, bei Feuermeldungen für dringende
Gespräche nur einfache Gebühr bezahlen zu müssen. Das Gesuch
wird abgelehnt: "dringende Gespräche" seien für die Feuermeldung
in der Regel nicht erforderlich. |
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1921 |
Deutschland |
Die Stadt Waldenburg in
Schlesien ehrt 1921 ihre freiw. Feuerwehr zum 50jährigen Bestehen
durch Abbildung von Löschgeräten auf den 50 Pfennig Notgeldscheinen:
einerseits eine historische Wenderohrspritze , andererseits die zum Jubiläum
von der Stadt geschenkte Autospritze. |
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1922 |
Deutschland |
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1922 |
Deutschland |
Bei der BF Bremen wird 1922
auf Veranlassung des Reichsinnenministeriums eine Prüfstelle für
Vorführer von Lichtbildtheatern errichtet, bei der die Bewerber insbesondere
auch auf ihr Vertrautsein mit den Feuerpolizeilichen Vorschriften über
die öffentliche Vorführung von Lichtbildern geprüft werden
sollen. |
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1922 |
Deutschland |
Ausschuß A veröffentlichte
bereits in Heft 2 der Feuerschutz-Zeitung im Jahre 1922 seine ersten Norm-Entwürfe
wie folgt :
E 1600 für die Handdruckspritze
E 1601 die Bedingungen für
die Herstellung
E 1602 die Motorspritzen
400/650/1000/1500/2000,
E 1603 Überland-Motorspritzen
und Bedingungen für deren Herstellung. |
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1922 |
USA |
Die Fachpresse berichtet
1922 über eine amerikanische Einzylinder-Kleinstmotorspritze, die
wie ein Tornister getragen wird. |
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1922 |
Österreich |
Neupert in Wien bringt 1922
den "Aerolator", ein Preßluftatemgerät mit 900 Liter Luftvorrat
auf den Markt, das bei der Berufsfeuerwehr Wien eingeführt wird. |
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1922 |
Deutschland |
TOTAL bringt 1922 den ersten
fahrbaren 8o kg Trockenlöscher auf den Markt. |
23.03. |
1923 |
Schweiz |
Die Genfer Ingenieure William
Rochat und Philippe Werner gründen am 23. März 1923 unter dem
Namen SICLI (secours immèdiat contre l'indendie) eine Gesellschaft
zum Vertrieb der - in Frankreich bereits erprobten - Handfeuerlöscher
von Charles Sachs in der Schweiz. |
??.06. |
1923 |
Deutschland |
Im Juni 1923 konnten nach
konzentrierter Arbeit die Norm-Entwürfe FEN 106 - 116 vorgelegt werden.
Bei den FEN 106 Druckschläuche
waren zuerst nur 3 Größen, wie 25, 52 und 75 m/m Durchmesser
vorgesehen, doch der HNA (Handelsschiff-Normenausschuß) verlangte
für sich noch die Größen 38 und 65 m/m Durchmesser, die
international bei Schiffen bereits eingeführt waren.
Die FEN 107 führte
Saugschläuche von 45, 60, 80 und 100 m/m sowie 115 m/m Durchmesser
auf. Für diese war eine FEN 110 Saugverschraubung mit dem neu geschaffenen
Rundgewinde nach DIN 405 geschaffen.
Das Rundgewinde nach DIN
405 entsprach in seinen Maßen dem von Carl Metz. Daran ist festzustellen,
wie weit doch Carl Metz seiner Zeit voraus war.
Der Entwurf FEN 108, Druckkupplungen,
basierte auf der Storz-Kupplung, mußte aber noch mit den Kupplungen
anderer Hersteller abgestimmt werden.
Die Normentwürfe gingen
nach Überarbeitung durch die Geschäftsstelle des DIN zunächst
zur Normenprüfstelle, in der 12 ehrenamtlich tätige Normen-Ingenieure
saßen, die nunmehr die Entwürfe auf Norm-Zahl, Passungen und
Materialien überprüften, um sie für die Feuerwehren brauchbar
einsetzen zu können. |
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1923 |
Deutschland |
Clemens Wagener macht 1923
als erster in der Patenschrift Nr. 521 973 vom 9. Juni (Patentinhaber war
die Minimax GmbH in Berlin) den Vorschlag, eine schaumbildende Stoffe enthaltende
Flüssigkeit durch eine offene Strahlluftpumpe zu verarbeiten, die
das der Schaumbildung förderliche Gas bzw. Gasgemisch, etwa atmosphärische
Luft, selbst ansaugt. Sein Vorschlag gehört mit dem "Kometrohr" Patent
von 1932 zu den Pionierpatenten des Brandschutzwesens der Welt. |
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1923 |
Deutschland |
E. C. Flader in Jöhstadt
zeigt 1923 auf dem Deutschen Feuerwehrtag in München eine von 2 Mann
tragbare Motorspritze mit luftgekühltem Viertakt-BMW-Motor von 5 PS,
der eine 250 l Kreiselpumpe mit Kapselschieberentlüftungspumpe antreibt. |
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1923 |
USA |
Nach Zeitungsmeldungen von
1923 versuchen verschiedene amerikanische Berufsfeuerwehren, chemische
Löschmittel, insbesondere Trockenlöschpulver in kontinuierlichem
Einsatz nach dem Spritzbetonverfahren mittels einer druckluftbetriebenen
Zementkanone zu verspritzen. |
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1923 |
Deutschland |
Die Lanninger-Regner AG
in Frankfurt-Rödelheim stellt 1923 auf dem Deutschen Feuerwehrtag
in München erstmals ihr Leichtmetall-Gelenkrohrsystem vor und gewinnt
die BF Frankfurt dazu, die Eignung der Rohre für die Feuerwehr zu
prüfen. |
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1923 |
Deutschland |
Bei der Berufsfeuerwehr
Berlin wird 1923 ein Trockenlöschautomobil mit 500 kg TOTAL-Löschanlage
erprobt. |
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1923 |
Deutschland |
Wilhelm Fr. Bode gründet
1923 in Hannover die Firma Bode-Feuerschutz zum Vertrieb von Geräten
und Asstattung für die Feuerwehr. |
14.01. |
1923 |
Deutschland |
Trotz der von Anfang an
bekannten Giftigkeit des Löschmittels legte am 14. 1. 1923 ein sogenannter
"Tetraausschuß" fest,
dass lediglich die Größe dieses Löschertyps auf 2 1 Inhalt
beschränkt bleiben sollte. Bei sachgemäßer Benutzung entstand
u.a. das stark hustenreizende Pyrolysegas Salzsäure, das den Löschenden
zum Verlassen des Brandplatzes zwang, bevor gefährliche Giftgasmengen
eingeatmet wurden. Dagegen traten die Vergiftungen - oftmals tödlich
- beim unsachgemäßen Einsatz von Tetralöschern zu Reinigungszwecken
oder sogar zur Vernichtung von Wespennestern u. ä. auf. |
??.03. |
1924 |
Deutschland |
Im März 1924 folgten
Normen für Handdruckspritzen, Kraftfahrspritzen und Kraftfahr-Drehleitern.
Auf der RDF-Tagung 1925 konnte der Vorsitzende des Fach-Normenausschusses,
Herr Branddirektor Stein aus Magdeburg mitteilen, dass die FEN 100 bis
105 in Prüfung, 106 bis 117 genehmigt seien. |
??.08. |
1924 |
Deutschland |
Im August 1924 teilt das
Telegraphentechnische Reichsamt der Feuerwehr den Wellenbereich von 150
- 200 m zu. Die Berliner Feuerwehr beginnt daraufhin zusammen mit Firma
Telefunken erste Versuche mit Funkentelgraphie zwischen festen und beweglichen
Stationen, u.a. mit einem Löschboot. |
??.12. |
1924 |
Deutschland |
Metz stellt im Dezember
1924 auf der Berliner Automobilausstellung eine tragbare Kleinmotorspritze
mit wassergekühltem Zweizylinder-Boxermotor System Douglas vor, deren
Pumpe 350 l/min leistet. Entlüftung durch Kolbenpumpe, die sich automatisch
aus- und einschaltet. |
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1924 |
Deutschland |
Die osteuropäischen
Staaten lassen 1924 bei deutschen Löschgerätefirmen sogenannte
"Wasserwagen" bauen, Tankwagen mit offenem Fahrersitz und eingebauter Kreiselpumpe,
aus denen sich später die Tanklöschfahrzeuge entwickeln. |
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1924 |
Deutschland |
Metz konstruiert 1924 einen
Ganzstahlleitersatz für eine Autodrehleiter, der aus handelsüblichen
Winkelprofilen genietet ist, geht dann aber auf eine Kombination von Stahl-und
Holzleiter, die stahlarmierte Holzleiter über, welche größere
Steighöhen möglich macht. |
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1924 |
Deutschland |
Die Firma Siemen & Hinsch
bringt 1924 ihre SIHI-Pumpe zur Entlüftung von Kreiselpumpen auf den
Markt. |
13.07. |
1925 |
Österreich |
In Salzburg findet am 13.
Juli 1925 anläßlich einer Feuerwehrtagung der erste Vergleichskampf
von tragbaren Kleinmotorspritzen statt. |
31.10. |
1925 |
Deutschland |
Ein Ausschuß aus Vertretern
der Gerätehersteller und der Feuerwehren stellt am 31. Oktober 1925
in Weimar Richtlinien auf, nach denen die Kleinmotorspritzen technisch
und leistungsmäßig geprüft werden sollen. Als Folge dieser
Richtlinien nehmen auch die Firmen Bachert, Balcke, Ewald-Küstrin,
Fischer-Görlitz und Magirus die Fertigung von Kleinmotorspritzen auf. |
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1925 |
Deutschland |
Die Eisemann-Werke AG in
Stuttgart, werden 1925 von der Robert Bosch AG übernommen und als
Vertriebsgesellschaft für Kfz-Zubehär weitergeführt. Dazu
gehören auch Scheinwerfer und elektrische Ausrüstung für
die Feuerwehr. |
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1925 |
Deutschland |
Autodrehleitern werden 1925
in Deutschland nur noch von den drei Firmen Magirus, Metz und Kieslich
in Patschkau gefertigt. Metz und Magirus verwenden mechanischen Leiterantrieb
vom Fahrmotor aus, Kieslich baut elektrischen Dreimotorenantrieb, der durch
einen eingebauten Dynamo gespeist wird. |
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1925 |
Deutschland |
Die Hanseatische Apparatebaugesellschaft
Kiel bringt 1925 ein lungenautomatisch gesteuertes Druckluftbehälteratemgerät
nach Plänen von Professor Dr. von der Heide auf den Markt. |
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1925 |
Deutschland |
Hanomag in Hannover baut
1925 3/4 Tonner-Frontlenker-Lastkraftwagen, die auch als Feuerwehrautos
Verwendung finden. |
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1925 |
Deutschland |
Der erste Tetralöscher
mit Druckluftpolster wurde 1925 von der Fa. WINTRICH entwickelt. Schätzungsweise
waren damals weltweit über 1 Million Tetralöscher verkauft worden. |
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1925 |
Deutschland |
Metz liefert 1925 eine 36m
Drehleiter mit Holzleitersatz, damals höchste der Welt, nach Moskau. |
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1926 |
Deutschland |
Nachdem 1926 schon die Längsbänke
der Nachkriegslöschfahrzeuge durch Querbänke mit seitlichen Türen
ersetzt waren, setzt sich von 1935 an der vollständig geschlossene
Mannschaftsaufbau bei den Feuerwehrfahrzeugen durch. |
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1926 |
Deutschland |
Der Messinggießermeister
Wilhelm Widenmann aus Heidenheim gründet 1926 mit seinem Schwiegervater,
Schlossermeister Johannes Hornung in Giengen/Brenz eine Armarturenfabrik,
die Feuerlöscharmarturen herstellt. 1939 wird das Werk von seinem
Bruder, Ing. Max Widenmann übernommen, der es unter dem Firmenzeichen
AWG zu dem heute bedeutenden Unternehmen entwickelt. |
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1926 |
Deutschland |
BD Ruhstrat/Stettin macht
1926 im Vorstand des RDF den Vorschlag, feuerwehrgeschichtliche Ereignisse
und Personen zu erfassen und zu beschreiben. Die Anregung wird nicht beachtet. |
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1926 |
Deutschland |
Motorad mit TS auf dem Beiwagen |
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20.01. |
1927 |
Deutschland |
Der Fachnormenausschuss
Feuerwehrgeräte veröffentlicht am 20. Januar 1927 den ersten
Normentwurf über die Herstellung von Kleinmotorspritzen. |
09.07. |
1927 |
Deutschland |
BD Erich Tiedt/Berlin-Britz
eröffnet am 9. Juli 1927 in Schloß Bahrensdorf bei Beeskow/Mark
die erste deutsche Feuerwehrschule. Träger ist der Brandenburgische
Provinzial-Feuerwehrverband. 1936/37 wird sie zur FWS Kurmark erweitert,
von 1940 bis 1945 ist sie Standort der Feuerschutzpolizei-Ersatzabteilung
Beeskow, bei Kriegsende wird sie durch Kampfhandlungen zerstört. |
26.10. |
1927 |
Deutschland |
Balcke in Frankenthal stattet
1927 seine Kleinmotorspritze mit einer nach Lizenz der Salzburger Firma
Franz Oberascher hergestellten, durch die Auspuffgase des Viertaktmotors
betriebenen Gasstrahl-Luftpumpe aus. Dieser Strahlapparat wird am 26. Oktober
vom Ausschuß Motorgerät des RdF geprüft. |
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1927 |
USA |
Die American Magirus Company
führt 1927 erstmals 6 Drehleitern europäischen Typs - mit Drehscheibe
über der Hinterachse - in USA ein. |
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1927 |
Deutschland |
Minimax bringt 1927 als
letztes Glied in der Reihe der chemischen Schaumerzeugungsanlagen den Einkammer-Schaumgenerator
und das Einheits-Schaumpulver auf den Markt. |
20.12. |
1928 |
Deutschland |
Durch das 3. Änderungsgesetz
von 1928 in der Unfallversicherung (ÄGUV) vom 20. Dezember werden
deutschen die deutschen Feuerwehren in die gesetzliche Unfallversicherung
einbezogen. |
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1928 |
Deutschland |
Als erstes Flugfeldlöschfahrzeug
gild ein sogenannter "Abrüstwagen", der für den Flughafen Breslau
von Firma Kralig auf Daimler Benz Fahrgestell gebaut wird. 1928 präsentieren
Krupp und Minimax ein gemeinsam entwickeltes Hilfsfahrzeug bei Flugzeugunfällen,
das auf 4-Tonnen-Krupp-Dreiachsfahrgestell aufgebaut ist. Minimax Schaumanlage
mit 2 Schaumrohren, 1600-l-Wassertank und Feuerlöschpumpe dienen für
den Löschangriff bei Benzinbränden. Zur Ausstattung gehören
Tetra- und Schaum- Handlöscher, Werkzeug, Wiederbelebungs- und Sanitätsgerät. |
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1928 |
Deutschland |
Flader baut 1928 als erster
einen wassergekühlten DKW-Zweitakter in seine Kleinmotorspritzen ein
und erzielt eine wesentliche Gewichts- und Preisminderung. |
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1928 |
Ungarn |
Szilvay in Budapest läßt
sich 1928 ein Trockenlöschautomobil patentieren, bei dem ein Löschpulver
aus Natriumcarbomat und Kieselgur durch komprimierte Auspuffgase auf den
Brandherd geblasen wird. |
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1929 |
Deutschland |
Bei der Frankfurter Berufsfeuerwehr
wird 1929 das erste deutsche Trockenlöschgroßgerät der
Firma Total in Dienst gestellt. Es ist auf ein Lastwagenchassis montiert. |
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1929 |
Deutschland |
Die Auergesellschaft in
Berlin nimmt 1929 das Arbeitsgebiet Atemschutzgeräte auf. |
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1929 |
Deutschland |
Die Luftbereifung setzt
sich 1929 bei Löschfahrzeugen durch, Anfang der 30er Jahre auch bei
den Kraftfahrdrehleitern. |
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